Spielzeit 2023/24

AUF HOHER SEE / RACKET BABY von Sławomir Mrożek

Premiere: 28. Juni 2024
Weitere Termine: 29. Juni | 04./05./06. Juli 2024
Einlass: 19:30 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr

VVK: Buchhandlung Collibri, Austraße 12, Bamberg
Spielort: JUZ Bamberg, Margaretendamm 12a, Bamberg
Sprache: Deutsch

Aufführungsrechte Diogenes Verlag AG Zürich

Wenn der Idealismus sich selbst zum Fraß vorwirft.

Um sich vor dem Ertrinken zu retten, stranden Der DickeDer Mittlere und Der Schmächtige auf einer Insel. Wie lange sie schon dort ausharren, weiß man nicht. Was sie zusammengebracht hat, auch nicht. Nun sind die Vorräte leer.

„Ich dachte, ein bisschen Kalbfleisch mit Erbsen müsste noch da sein.“ (Der Schmächtige) – „Nichts ist übriggeblieben.“ (Der Dicke)

Sie beschließen die naheliegendste Lösung: einen von ihnen zu essen. Doch zunächst soll eine allgemeine und freie Wahl dafür vollzogen werden. Ein manipulierter und ungültiger Wahlgang, Agitation und Wahlkampf und zahlreiche tragische Kindheitsgeschichten später, finden sie einen Modus, der die auserwählte Person zum Verspeisen bestimmen soll. Der Dicke bietet generös selbst an, die Auswahl des Fleischhappens zu vollziehen. Zwischen Autokrat und Utopist wandelt Der Mittlere, grinst schlumpfig und kuschelt etwas zu sehr mit rechts. Eine eigene Meinung hat er eigentlich nicht, er will nur schnell zur Sache kommen und eine Entscheidung treffen, die bestmöglich nicht auf ihn fällt.

„Der Parlamentarismus hat sich überlebt.“ (Der Schmächtige) – „Aber es bleibt kein anderer Weg. Oder wollen Sie eine Diktatur? Ich würde mich bereiterklären, die Macht zu ergreifen.“ (Der Dicke)

Der Dicke und Der Mittlere versuchen mit unterschiedlichen Strategien die Wahl Des Schmächtigen zum Hauptgang zu argumentieren. Sie setzen alles daran, Den Schmächtigen mit Argumenten zu überzeugen. Kein Appell an das gute Herz der beiden – wohl durchaus nahrhafteren –, an das Gewissen und an die Gerechtigkeit bewegen Den Dicken und Den Mittleren zu einer fairen Wahl.

Während des Wahlkampfes der drei, erinnern sie sich an ihre Kindheit zurück. Als Chef und Drops noch Babys waren, wollte ein findiger Journalist ihnen Details über die Düsseldorfer Teddybär-Affäre entlocken. Er ist auf der Suche nach Racket-Baby und hofft bei den beiden Informationen über dessen Verbleib zu erhalten. Doch die beiden halten dicht, wäre da nicht diese einzige Schwachstelle, die zwei Gangster-Babys haben könnten…

Auf hoher See/Racket Baby stellt relevante und zeitpolitische Fragen. Gefressen wird derjenige, der sich fressen lässt. Was passiert, wenn Toleranz und Idealismus zur Selbstaufgabe führen? Macht es den Weg frei für Diktatur und Autokratie, wenn sich Ideale nur mit sich selbst beschäftigen?

„Als ein unzurechnungsfähiges Individuum müssten Sie sich umso mehr der Führung von Menschen anvertrauen, die wissen, was sie wollen. Sie müssen aus der Gesellschaft ausgemerzt werden, und der beste Weg dafür ist, dass die Gesellschaft Sie verzehrt.“ (Der Dicke)

ES SPIELEN // Benjamin Gehrig, Eugeniya Ershova, Jonathan Hau, Kristina Kroll
REGIE // Christine Renker


Captain Gaudi-Raudi und die flotten Regnitzreiterinnen pres. Schlagernacht Vol. 1

Ahoi, Schlagerherzen! Captain Gaudi-Raudi und die flotten Regnitzreiterinnen stechen mit euch in See und machen ordentlich Schlager-Welle! Eine unvergessliche Nacht mit sinnlichen und sinnfreien Melodien, die aufs Herz gehen! Mitreißende Tanzeinlagen, die euch am liebsten über Bord gehen lassen! Heitere Showacts, die an den Grenzen des guten Geschmacks vorbeisegeln! Holt die Glitzerkleidung aus dem Schrank und übt das Klatschen auf die eins! Es wird mit den Füßen gewippt, bis die Föhnfrisur kapituliert! Die Anker werden am 6. & 7. April 2024 um 20.15 Uhr im JUZ gelichtet! Lasst euch verzaubern und kommt mit an Bord!

6. & 7. April 2024
Einlass: 19.30 Uhr | Beginn: 20.15 Uhr
Eintritt frei

Spielort: Jugendzentrum Bamberg, Margaretendamm 12a

FOTOGRAFIE // Alexander Rossbach im Lichtspielkino

“R.U.R.” VON KAREL ČAPEK

Premiere: 25. Oktober 2023
Weitere Aufführungen: 26. | 27. Oktober & 9. | 10. | 11. November 2023

Einlass: 19:30 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr
Karten: 14 Euro | Ermäßigt: 8 Euro
VVK: Buchhandlung Collibri, Austraße 12, Bamberg
Spielort: kosmos ost, Weißenburgstraße 10, Bamberg

Arbeit nervt. Wäre es nicht schön, auf die stupide Plackerei einfach zu verzichten? Stellen wir uns vor: Niemand muss mehr früh aufstehen, niemand muss mehr Pakete schleppen, Pizza ausliefern oder in der Fabrik schuften. Und niemand braucht mehr für faire Arbeitsbedingungen und Löhne zu kämpfen. Denn alle notwendigen, aber lästigen Tätigkeiten werden von hochintelligenten Maschinen erledigt.

In der Fabrik „Rossum`s Universal Robots“ (R.U.R.) werden Roboter nach den Plänen des Wissenschaftlers Rossum massenhaft produziert. Künstliche Intelligenz erobert die Welt und ersetzt nach und nach die nervigen, unperfekten Menschen. Der Traum des durchgeknallten Milliardärs, der gerne Leute feuert und in den Weltraum fliegt, wird wahr.

Rossums Roboter sehen aus wie Menschen, sind fleißig, gehorsam, effizient und verlangen nicht mal den Mindestlohn. Sie denken nicht daran, Gewerkschaften zu gründen oder zu streiken. Arbeit kostet nichts mehr, alles wird billig, der Mensch hat endlich Zeit, seine Seele zu vervollkommnen.

Aber was ist, wenn die Roboter plötzlich ihren eigenen Willen entwickeln? Irgendwann übernehmen sie nicht nur die menschliche Arbeit, sondern auch das menschliche Leben. Die Grenze zwischen Mensch und Maschine verschwimmt. Rossum`s Universal Robots greifen nach der Weltherrschaft.

Das Theaterstück „R.U.R.“ von Karel Čapek erschien 1920. Vor über 100 Jahren stellte der tschechische Autor genau die Fragen, die uns bis heute umtreiben: Was macht den Menschen aus, was unterscheidet ihn von der Maschine? Welchen Wert hat die Arbeit?

Übrigens: Die deutsche Sprache verdankt Čapeks visionärem Werk das Wort „Roboter“. Es ist abgeleitet vom tschechischen Wort „robota“, das so viel wie „Zwangsarbeit“ bedeutet. Das Wort „robot“ („Roboter“) erfunden hatte Karel Čapeks Bruder Josef Čapek.


ES SPIELEN // Christine Renker, Johannes Haußner, Armin Gradl, Nadine Buschmann, Eugeniya Ershova, Andreas Ellner.

REGIE // Benjamin Gehrig & Kristina Kroll
DRAMATURGIE/ASSISTENZ // Philipp Demling

FOTOGRAFIE // Alexander Rossbach